Mitglied - Frontis Energy

Abwasser ist eine ungenutzte Ressource, von der weltweit 380 Mrd. m³ anfallen. Es enthält sowohl nützliche Nährstoffe als auch Energie. Angesichts der rasanten weltweiten wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung wird erwartet, dass die Abwasserproduktion bis 2050 um 51 % zunehmen wird. Eine vollständige Nährstoffrückgewinnung würde 13 % des landwirtschaftlichen Bedarfs an Phosphor und Stickstoff ausgleichen. Gleichzeitig macht die Aufbereitung dieses Abwassers etwa 3-4 % des weltweiten Energieverbrauchs aus. Da die Abwasserbehandlung komplex und teuer ist, verzichten viele Unternehmen auf eine solche Behandlung. Die Frontis-Technologie basiert auf der mikrobiellen Elektrolyse und nutzt Abwasser als Ausgangsmaterial für die Energieerzeugung und Nährstoffrückgewinnung. In der EU28 gibt es mehr als 100 Tausend Kläranlagen für häusliches Abwasser (WWTP). In diesen Kläranlagen werden täglich etwa 1 Mrd. m³ Abwasser behandelt. Wir schätzen, dass die Energierohstoffe, die aus Abwasser zurückgewonnen werden können, weltweit einen Wert von >30 Mrd. EUR pro Jahr haben. Unsere primären Zielmärkte sind derzeitige und künftige Eigentümer und Betreiber von mittelgroßen Kläranlagen mit organischem Abfallaufkommen. Diese Abfälle können in Frontis-Reaktoren in Methangas umgewandelt werden. Dieses kann vor Ort zum Heizen, zur Stromerzeugung oder zum Verkauf an Versorgungsunternehmen verwendet werden. Vor Ort kann die zurückgewonnene Energie 25 % der Betriebskosten ausgleichen. Typische Kläranlagenbetreiber mit hoher organischer Belastung sind Weinkellereien, milchverarbeitende Betriebe (insbesondere Käsehersteller), Brauereien und Olivenmühlen. So gibt es allein in Europa schätzungsweise 150.000 Weinkellereien, die jährlich 18 Mio. kg Trauben produzieren. Europa ist der größte Weinproduzent der Welt, gefolgt von den USA. Daraus ergibt sich eine Marktchance für die Abwasserbehandlung in Weinkellereien von etwa 1,5 Mrd. EUR allein in Europa und 1 Mrd. EUR für den Rest der Welt. Vor allem die Eigentümer von Weinkellereien behandeln ihr Abwasser oft nicht, weil die Kosten und die von den kommunalen Kläranlagen auferlegten Beschränkungen zu hoch sind. Ein Anreiz für diese Weinbaubetriebe, ihre Abwässer zu behandeln, würde sie dazu bewegen, die Umweltstandards auch ohne den Druck von Vorschriften einzuhalten. Die Frontis-Technologie wurde 2016 von Dr. Michael Siegert in Calgary erfunden, wo er begann, die Technologie zu kommerzialisieren und das geistige Eigentum zu schützen. Sie basiert auf der mikrobiellen Elektrolyse von organischen und anorganischen Stoffen, die in Abwässern vorhanden sind. In ihrer einfachsten Form beinhaltet die Elektrolyse von Abwasser die Oxidation von organischen und anorganischen Verbindungen an der Anode (der positiven Elektrode) zu Kohlendioxid (CO2) und Stickstoffgas (N2). Diese Oxidation wird durch Mikroben unterstützt, die auf der Oberfläche der Anode leben. Gleichzeitig bildet sich an der Kathode (der negativen Elektrode) Methangas. Das erzeugte Methangas wird gesammelt und komprimiert und kann entweder in das Erdgasleitungsnetz eingespeist oder vor Ort zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung genutzt werden. Der Frontis ist modular aufgebaut und ermöglicht es, die Leistung jedes Reaktors zu optimieren und ihn an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen.